Herren 1: Handball Oberaargau – Pratteln NS 1 28:37 (9:16)

Nicht die erhofften Ergebnisse im Doppelwochenende

Der HVH kann sich nicht mit seinen Leistungen aus dem Wochenende zufriedengeben. Gegen Pratteln verlor man deutlich und im Cup-Spiel fehlte die Überzeugung.

Der HV Herzogenbuchsee musste am Samstag eine klare 28:37-Niederlage gegen den TV Pratteln hinnehmen. Auch wenn das Ergebnis deutlich erscheint, spiegelt es nicht den vollen Einsatz wider, den die Gastgeber auf das Spielfeld brachten. Letztlich waren es ineffektive Chancenverwertung und zu viele einfache Gegentore, die den Ausschlag gaben.

In den ersten zehn Minuten war das Spiel vollkommen offen. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, und Herzogenbuchsee konnte gut mit dem Favoriten aus Pratteln mithalten. Doch ab der zehnten Minute setzte Pratteln einen beeindruckenden 5:0-Lauf, der die anfängliche Ausgeglichenheit zunichtemachte. Diese Serie markierte den Wendepunkt in der ersten Halbzeit. Während Pratteln ihre Chancen konsequent nutzte, scheiterte der HVH immer wieder am überragenden Torhüter der Gäste, der mit einer Fangquote von 44 % das Rückgrat der Defensivarbeit bildete.

Pratteln baute seine Führung kontinuierlich aus, sodass zur Halbzeit ein ernüchternder Stand von 9:16 aus Sicht der Gastgeber auf der Anzeigetafel stand. Trotz des Rückstands war die Stimmung in der Kabine von Zuversicht geprägt – schließlich hatte Herzogenbuchsee letzte Woche auch schon einen Sieben-Tore-Rückstand aufgeholt. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollten die Hausherren das Spiel noch drehen.

Doch die zweite Halbzeit begann denkbar ungünstig. HVH kam nicht mit der erhofften Energie aus der Kabine und ließ zu viele einfache Gegentore zu. Vorne fand man oft kein Mittel gegen die gut organisierte Deckung von Pratteln, und der Ball wollte einfach nicht den Weg ins Tor finden. Nach 40 Minuten war die erste Zehn-Tore-Führung für Pratteln Tatsache, und die Hoffnung auf eine Aufholjagd begann auf dem Spielfeld zu schwinden.

Pratteln kontrollierte das Spiel nun souverän und liess den HVH nicht mehr herankommen. Die Führung von zehn Toren blieb bis zum Ende des Spiels bestehen, und Herzogenbuchsee konnte den Abstand nicht mehr signifikant verringern. Mit einer Wurfquote von nur 52 % war das Scheitern an der starken Defensive und am Torhüter der Gäste der Knackpunkt des Spiels.

Trotz der deutlichen 28:37-Niederlage zeigte Buchsi phasenweise gute Ansätze, doch fehlende Konsequenz im Abschluss und nachlassende Energie in der Defensive machten eine Überraschung gegen den starken Gegner aus Pratteln unmöglich.

Trotz der Niederlage musste sich der HVH schnell fangen, denn am nächsten Tag reiste man mit einem dezimierten Kader nach Winterthur, um im CH-Cup gegen den 3.-Ligisten HC Neftenbach anzutreten. Das Ziel war klar! Den Underdog deutlich zu besiegen. Doch dieses Vorhaben gelang nicht wie geplant. Der HVH erwischte einen rabenschwarzen Tag und zeigte eine sehr schwache Leistung. Der Ball lief nicht flüssig, und es gab zu viele missglückte Einzelaktionen. Im Gegensatz dazu spielte Neftenbach, welcher spielerisch eher einer 2 Liga ähnelt als eine 3 Liga,  mit Herzblut, kämpfte um jeden Ball und brachte den Favoriten in Bedrängnis. Trotz des unansehnlichen Spiels bewies Buchsi jedoch Charakter und rettete sich am Ende mit einem knappen Sieg und gewann mit einem Tor Unterschied. Aus diesem Spiel nimmt der HVH das Weiterkommen mit – der Rest kann man sehr schnell vergessen. Nichtsdestotrotz hat dieses Doppelwochenende gezeigt, dass Buchsi eine grosse Baustelle in der Defensive hat. In 5 Spiele kassiert der HVH 186 Tore. Das macht einen Schnitt von 37 Tore pro Spiel. Will man in dieser Liga Spiele gewinnen, reicht es nicht viele Tore zu machen, sondern man muss auch Defensiv nicht viel zulassen. Herzogenbuchsee hat zum Glück nächstes Wochenende Spielfrei und kann somit in diesen 2 Wochen, intensiv an der Vermeidung arbeiten.